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SWR-Tarifverhandlung

Durchbruch kam nach der 8. Runde

16.11.2022

Wir haben einen Tarifabschluss im SWR! Es hat dieses Mal lange gedauert – über sieben Monate, acht Verhandlungsrunden, mehrere Arbeitskampf-Aktionen und Warnstreiks –, doch es war uns wichtig, den Abschluss noch in diesem Jahr zu erreichen. Dem Ergebnis muss noch zugestimmt werden.

Danach kann die Einmalzahlung von 3.000 Euro, die nach dem Entlastungsbeschluss der Bundesregierung als Inflationshilfe steuer- und abgabenfrei bleibt, noch im Dezember 2022 ausgezahlt werden, für viele eine willkommene Hilfe bei den zum Jahreswechsel fälligen Zahlungen. Und die Einkommenssteigerung von 2,8 Prozent kann zum 1. Dezember wirksam werden.

Den angestrebten Inflationsausgleich haben wir nicht erreicht, aber mehr war nicht drin. Der SWR hielt unabdingbar an der Maßgabe der KEF fest, sich an den Tarifabschluss im Öffentlichen Dienst der Länder zu halten. Der stammt aus vorinflationärer Zeit und ist miserabel, aber mit seinem ersten Angebot blieb der SWR sogar noch dahinter zurück. Er ist trotz zweistelliger Inflationsraten nicht dazu zu bewegen, bei der prozentualen Steigerung auch nur eine Drei vors Komma zu setzen. Dennoch haben wir in harten Verhandlungen einiges geschafft, die einzelnen Punkte deutlich verbessert – höhere prozentuale Steigerung auf die Laufzeit gerechnet, kürzere Laufzeit des Tarifvertrags und vor allem eine sehr viel höhere Einmalzahlung! , hier wird der gesetzlich mögliche Rahmen jetzt voll ausgeschöpft. Und das wiederum ist eine besonders gute Nachricht für unsere Volos: Sie bekommen statt der ursprünglich angebotenen 900 Euro jetzt wie die festen und festen freien Beschäftigten ebenfalls die vollen 3.000 Euro.

Ganz wichtig ist auch das, was wir nicht abgeschlossen haben, nämlich die Verlängerung der Stufensteigerungszeiträume im Gehaltsgitter. Der SWR wollte die Zeit, die man von Stufe a bis Stufe i braucht, um acht Jahre von 17 auf 25 Jahre verlängern, dafür sollte der Aufrückungszeitraum ab Stufe f um jeweils zwei bis drei Jahre gestreckt werden. Das hätte drastische Einbußen im Lebenseinkommen bedeutet. Diese Zumutung konnten wir abwenden!

Vereinbart haben wir dagegen, dass andere Nebenforderungen der Gewerkschaften auf dem Tisch bleiben, allen voran das Zeitwertkonto für Freie: Das braucht einfach mehr Zeit, als im Rahmen von Vergütungstarifverhandlungen zur Verfügung steht. So wird die bestehende AG Zeitwertkonto fortgeführt und Verhandlungsvorschläge erarbeiten.

Die nächsten Vergütungstarifverhandlungen beginnen im Januar 2024, das haben wir auch schon vereinbart.

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Landesverband Rheinland-Pfalz