DJV Rheinland-Pfalz
Trauer um Ehrenmitglied Josef Weiske
Josef-Heinrich Weiske verfolgte noch im November 2019 in Berlin die politische Arbeit des DJV beim Verbandstag und freute sich über die Ehrung für 50 Jahre Treue (2.v.re. Bundesvorsitzender Frank Überall und re. Hauptgeschäftsführer Kajo Döhring). Foto: Andreas Danner
Der Journalist und Gewerkschafter Josef-Heinrich Weiske ist tot. Der 84-jährige gebürtige Westfale starb am 30. April 2020 in seinem spanischen Wohnsitz an der Costa Blanca. Weiske führte von 1981 bis 1998 als Vorsitzender den DJV-Landesverband Rheinland-Pfalz.
"Josef Weiske war eine unglaublich beeindruckende Persönlichkeit - mit Ecken und Kanten, und vor allem mit einem großen Herz“, erklärt Ilja Tüchter, Vorsitzender des DJV-Bezirksverbands Pfalz, dem Weiske angehörte.
„Mit Josef Weiske verliert der DJV Rheinland-Pfalz einen der großartigsten Streiter für die Belange der Journalistinnen und Journalisten im Land“, sagt DJV-Landesvorsitzende Andrea Wohlfart. Bis zuletzt habe er sich im DJV engagiert, an Mitgliederversammlungen und Bundesverbandstagen teilgenommen, um dort immer wieder mahnend und anregend seine Stimme zu erheben. In seiner Zeit als Landesvorsitzender habe er dem Verband maßgeblich Struktur und nachdrückliches Gewicht gegeben. Auch das aus den Erlösen eines Presseballs finanzierte Sozialwerk des Landesverbands hat er geleitet. „Unsere Gedanken sind in diesen Tagen voller Mitgefühl bei seiner Frau und seiner Tochter“, so Andrea Wohlfart weiter. „Mit tiefem Respekt nehmen wir Abschied.“
Seine Kollegen und Freunde nannten ihn Jupp: Weiske, großer Fan von Borussia Dortmund und des Radrennsportes, wurde im westfälischen Menden geboren und wuchs dort auf. Sein Beruf führte ihn Mitte der 60-er Jahre in die Pfalz, wo er für die Tageszeitung DIE RHEINPFALZ arbeitete und schließlich in Landau eine neue Heimat fand. Der Vollblutjournalist leitete die Landauer Lokalredaktion, von 1973 bis 1976 war er Redaktionsleiter in Kaiserslautern. Anschließend war er bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2000 der Leiter des Ressorts Südwestdeutsche Zeitung, das für die Landespolitik in Rheinland-Pfalz zuständig ist. Neben sozialpolitischen Themen interessierte sich Weiske auch ganz besonders für Naturthemen. Unvergessen seine Berichte über den Streit darüber, ob Kormorane abgeschossen werden dürfen. Weiske war langjähriger Betriebsratsvorsitzender im RHEINPFALZ-Verlag. Mit Wortgewalt und leidenschaftlicher Konsequenz verteidigte er die Interessen der angestellten Journalisten gegenüber der Chefredaktion und der Verlagsleitung. Als DJV-Vertreter in der Landesmedienanstalt LMK prägte er zudem auch die Medienpolitik von Rheinland-Pfalz mit. Den Urknall des Privatfernsehens in Ludwigshafen und die Entwicklung von Privatradios verfolgte er aus nächster Nähe.„Sein großes Herz schlug für seinen DJV, der ihm so viel verdankt“, sagt DJV-Bezirkschef Tüchter. Die Freundschaft mit den Thüringer Kolleginnen und Kollegen, deren DJV-Landesverband er 1990 mit aus der Taufe hob, war ihm besonders wichtig.
„Jupps Lebensfreude, gern auch mit einem Pils in der Hand, war ansteckend. Er wusste packend von seinen alten Schlachten zu erzählen und war so bis zuletzt das Gedächtnis unseres Verbands.“
Das SPD-Mitglied Weiske genoss seinen Ruhestand an der Costa Blanca, aber ruhig und bequem sein, das lag ihm nicht. Vier Jahre lang engagierte er sich als Beigeordneter für seine Wahlheimat Rojales bei Alicante, gewählt für die Wählergruppe der fast 10 000 ausländischen Bewohner dort.